Marko Feingold würde am 28. Mai seinen 109. Geburtstag feiern. Die Kulturabteilung der Stadt Salzburg präsentiert in Zusammenarbeit mit Kurator Albert Lichtblau und dem Salzburg Museum aus diesem Anlass wieder eine Ausstellung auf dem Marko-Feingold-Steg – diesmal zur Geschichte der jüdischen Gemeinde Salzburgs.
Marko Feingold war eine herausragende Persönlichkeit im öffentlichen Leben von Salzburg. Bis zu seinem Ableben im September 2019 hatte er über Jahrzehnte das jüdische Leben in der Stadt Salzburg verkörpert. Immer wieder nahm er Stellung in Debatten über Antisemitismus und die Rolle der NS-Vergangenheit für das Geschichtsverständnis Österreichs nach 1945.
Im September 2020 beschloss der Gemeinderat der Stadt Salzburg, den Makartsteg als Marko-Feingold-Steg neu zu benennen. Die Neubenennung wurde mit einem Festakt am 27. Mai 2021 gefeiert. Gleichzeitig wurde eine vom Salzburg Museum kuratierte Ausstellung auf dem Steg eröffnet, die sich dem Leben und Wirken Marko Feingolds widmete. Die diesjährige Ausstellung befasst sich mit der Geschichte der jüdischen Gemeinde Salzburgs, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Kuratiert wurde sie von Albert Lichtblau, Professor i.R. für Zeitgeschichte und Experte für Jüdische Kulturgeschichte an der Universität Salzburg.
Das Konzept der Ausstellung auf dem Marko-Feingold-Steg beruht darauf, dass die kurzen Texte im Vorbeigehen erfasst werden können. Wer sich genauer informieren möchte, kann mit einem QR-Code auf die vom Salzburger Stadtarchiv gestaltete Seite zur Persönlichkeit Marko Feingolds verbunden werden.
Kultur- und Bildungsressortchef Bernhard Auinger: „Es gehört zu unserem Bildungsauftrag, das jüdische Leben in Salzburg sichtbar zu machen und über die jüdische Geschichte aufzuklären. Marko Feingold hat in den vergangenen Jahrzehnten gerade im Schulbereich das Bewusstsein für Toleranz und Miteinander in den Mittelpunkt seiner persönlichen Geschichte gestellt. Leider ist grade das Thema Antisemitismus aktueller denn je in unserer Gesellschaft verhaftet. Im Kalenderjahr 2021 wurden der Antisemitismus-Meldestelle in Österreich insgesamt 965 antisemitische Vorfälle gemeldet – das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Anstieg um 65 Prozent und somit der höchsten erfassten Anzahl antisemitischer Vorfälle seit Beginn der Dokumentation vor 20 Jahren.“
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