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Weiterentwicklung der Goethesiedlung: Planungsziele und Grundsätze vorgestellt

10.03.2025

Die Stadt Salzburg startet mit der umfassenden Weiterentwicklung der Goethesiedlung ein zukunftsweisendes Stadtentwicklungsprojekt. Ziel ist es, die Wohnqualität nachhaltig zu verbessern, zusätzlichen leistbaren Wohnraum zu schaffen und die Infrastruktur des Viertels an die aktuellen und zukünftigen Bedürfnisse der Bewohner:innen anzupassen. Besonders im Fokus stehen die nachhaltige Nutzung von Flächen, die Stärkung der sozialen Infrastruktur und innovative Mobilitätskonzepte.

Bürgermeister Bernhard Auinger betont zu Beginn: „Die Goethesiedlung ist mehr als ein Wohnquartier – sie ist das Zuhause von 2.500 Menschen und ein prägendes Stück Stadtgeschichte. Doch die Anforderungen an das Wohnen in Salzburg haben sich verändert: Leistbarer Wohnraum ist knapper denn je, die Mobilität der Zukunft verlangt neue Lösungen, und die Herausforderungen des Klimawandels erfordern nachhaltige Stadtentwicklung. Deshalb startet die Stadt Salzburg mit „Goethesiedlung NEU“ ein zukunftsweisendes Quartiersentwicklungsprojekt, denn am Areal der Goethesiedlung ist eine behutsame Nachverdichtung möglich.
Unser Ziel: Die Siedlung behutsam weiterzuentwickeln, um die Lebensqualität der Menschen zu sichern, neuen Wohnraum zu schaffen und eine nachhaltige, lebenswerte Umgebung für kommende Generationen zu gestalten. Vom betreuten Wohnen bis zu Kleinwohnungen für Studierende sollen sich alle Generationen am Areal wohlfühlen.

Hintergrund und Ausgangslage
Die Goethesiedlung wurde in den 1960er und 70er Jahren errichtet und umfasst über 1.200 Mietwohnungen auf einer Fläche von 12,5 Hektar. Etwa 2.500 Menschen leben heute hier. Die Fläche befindet sich im Eigentum der Stadt Salzburg, die Baurechte wurden an drei gemeinnützige Wohnbaugesellschaften vergeben.
In den letzten Jahren wurden mehrere Studien und Untersuchungen durchgeführt, die das große Potenzial für eine behutsame Nachverdichtung aufgezeigt haben. Vor diesem Hintergrund hat die Stadtregierung die Goethesiedlung als wichtiges Entwicklungsgebiet definiert, insbesondere im Bereich des nördlichen Großparkplatzes, wo heute rund 810 Stellplätze auf rund 3 Hektar großteils versiegeltem Bauland angeordnet sind. Zudem wurde eine Sozialraumanalyse durchgeführt, die bestätigte, dass eine maßvolle Verdichtung mit begleitenden Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur möglich ist.

Kernpunkte der Weiterentwicklung

  • Schaffung von leistbarem Wohnraum: Es soll ein städtebauliches Konzept entwickelt werden, wie 250 bis 300 zusätzliche Wohnungen errichtet werden können. Ein besonderer Fokus liegt auf einer guten sozialen Durchmischung und betreutem Wohnen, um älteren Menschen das Verbleiben in ihrem gewohnten Umfeld zu ermöglichen.
  • Neugestaltung des Großparkplatzes: Die Parkplätze sollen in Hoch- oder Tiefgaragen verlegt werden, um mehr Platz für Wohnbau und Grünflächen zu schaffen. Die Auslastung der aktuellen Stellplätze beträgt nur rund 64 %, weshalb alternative Stellplatzkonzepte geprüft werden.
  • Freiraum und Grünraum: Die bestehende Grünstruktur der Siedlung bleibt erhalten. Zudem soll der Alterbach weiter renaturiert werden und weitere öffentlich nutzbare Freiräume geschaffen werden um den Bewohner:innen mehr Aufenthaltsqualität zu bieten. Das Frei- und Grünraumkonzept wird derzeit erarbeitet.
  • Mobilität: Die Goethesiedlung soll an moderne Mobilitätsbedürfnisse angepasst werden. Dazu soll ein integriertes Mobilitätskonzept erstellt werden. Teilbereiche dieses Mobilitätskonzeptes sollen sein:
    • ein bedarfsorientiertes Stellplatzangebot und Parkraummanagement
    • eine verbesserte Radinfrastruktur,
    • Verbesserungen in der Anbindung der Siedlung nach außen, wie etwa sichere Übergänge und optimierte O-Bus-Haltestellen
    • Verbesserung der inneren Erschließung, wie attraktive Wegeverbindungen
    • begleitende Mobilitätsangebote in Form eines standortbezogenen Mobilitätsmanagements
    • begleitende intelligente Maßnahmen zur Unterstützung einer „Smart Mobility“
  • Soziale Infrastruktur: Neben neuen Wohngebäuden sollen auch zusätzliche Räumlichkeiten für Wohnfolgeeinrichtungen vorgesehen werden. Darunter fallen etwa Räume für soziale Einrichtungen und generationenübergreifende Angebote
  • Klimaschutz und Nachhaltigkeit: Die Goethesiedlung soll ein Pilotquartier für eine klimafreundliche Quartiersentwicklung werden. Mögliche Maßnahmen dazu sind zum Beispiel Photovoltaikanlagen auf Dächern, energieeffiziente Neubauten oder auch Maßnahmen zur Reduktion von Hitzeinseln.

„Die Neugestaltung soll neben leistbaren Wohnungen einen Mehrwert für die jetzigen Bewohner:innen bringen. Sie können einfacher in eine barrierefreie oder betreute Wohnung wechseln. Es soll wieder mehr Leben in den Stadtteil kommen, z.B. mit einem Café oder Lokal“, sagt Vizebürgermeister Kay-Michael Dankl: „Der Alterbach wird renaturiert und zugänglich gemacht, mit Ufern und kleinen Inseln. Bei anderen Abschnitten kommt das bei Alt und Jung sehr gut an, z.B. in Sam.“

Beteiligung der Bevölkerung
Die Stadt legt großen Wert auf die Einbindung der Anrainer:innen. Bereits 2023 wurde eine groß angelegte Befragung durchgeführt, an der über 400 Haushalte teilnahmen. Die Ergebnisse zeigten eine hohe Zufriedenheit mit der Siedlung, aber auch den Wunsch nach Barrierefreiheit, besseren Radabstellplätzen und sozialer Durchmischung.
Künftig soll ein projektbezogenes Quartiersmanagement eingerichtet werden, das als Ansprechstelle für die Bewohner:innen dient und den Planungs- und Bauprozess begleitet. Zudem sind regelmäßige Informationsveranstaltungen vorgesehen, um die Bevölkerung transparent über Fortschritte und Entscheidungen zu informieren.

Für Bürgermeister Bernhard Auinger ist das Projekt wegweisend für Bürger:innenbeteiligung: „Ganz wesentlich bei diesem Projekt ist die aktive Mitgestaltung durch die Menschen vor Ort. Bereits 2023 haben sich über 400 Haushalte an einer Umfrage beteiligt und wertvolle Impulse gegeben. Dieses Quartier gehört seinen Bewohner:innen – und sie sollen auch die Zukunft mitgestalten. Der Mix aus Wohnraum, sozialer Infrastruktur, Freiraum, Natur und Mobilität ist bei diesem nachhaltigen Stadtteilprojekt ein ganz besonderer.“

„Ich verstehe, dass Veränderungen Fragen und Sorgen auslösen – besonders, wenn es um das eigene Zuhause geht. Was passiert mit den Parkplätzen? Wird es enger, lauter, teurer? Wie verändert sich das Wohnumfeld? Genau deshalb ist mir eines besonders wichtig: Diese Weiterentwicklung passiert nicht über die Köpfe der Menschen hinweg, sondern mit ihnen.
Ich bin überzeugt: Eine moderne, nachhaltige Stadt entsteht nicht am Reißbrett, sondern im ehrlichen Dialog mit den Menschen. Deshalb hören wir zu, planen gemeinsam und gestalten die Zukunft der Goethesiedlung so, dass sie für alle lebenswert bleibt. Wir setzen auf einen offenen, transparenten Prozess, in dem die Bewohner:innen mitgestalten können. Die Goethesiedlung soll nicht von oben herab neu geplant werden, sondern im engen Austausch mit jenen, die hier leben. Unser gemeinsames Ziel: Mehr leistbarer Wohnraum, eine bessere Infrastruktur, mehr Grün, das an heißen Tagen für Abkühlung sorgt und eine bessere, leistbare Energieversorgung. Und ja – auch das Thema Parken ist uns bewusst. Die Stellplätze verschwinden nicht, sie werden intelligenter organisiert, sodass mehr Platz für Lebensqualität bleibt“, ergänzt Planungsstadträtin Anna Schiester.

Sozialstadträtin Andrea Brandner betont: „Mit dem Ziel, das Quartier ganzheitlich zu denken und zu entwickeln ist uns ein gemeinsames Anliegen unter Einbindung der Bewohner:innen, neben einer Verbesserung der Angebote für ältere Bewohner:innen, Begegnungszonen und Freiräume speziell für Jugendliche zu schaffen, um die Wohn- und Lebensqualität im Quartier zukünftig noch attraktiver zu gestalten.“

Weitere Schritte
Der Gemeinderat entscheidet über die Einleitung eines Verfahrens zur Vergabe von Baurechten. In einem mehrstufigen Wettbewerb sollen Bauträger Lösungen für die geplante Bebauung des Großparkplatzes und die Modernisierung der Infrastruktur erarbeiten. Parallel dazu startet die Detailplanung für die Renaturierung des Alterbachs und die Verbesserung von Freiraumangeboten.
„Ich darf allen Abteilungen für die hervorragende Zusammenarbeit bei diesem zukunftsweisenden Projekt ein großes Kompliment aussprechen“, beendet Bürgermeister Bernhard Auinger.

Factbox: Weiterentwicklung der Goethesiedlung

  • Projektziel: Verbesserung der Wohnqualität und Schaffung von 250–300 neuen geförderten Mietwohnungen
  • Schwerpunkt: Nachhaltige Stadtentwicklung, Mobilität, Klimaschutz
  • Freiraum: Renaturierung des Alterbachs, Erweiterung des Goetheparks
  • Mobilität: Erstellung eines integrierten Mobilitätskonzeptes der verschiedenen Verkehrsarten, inkl. Errichtung von Hoch- oder Tiefgaragen für PKW-Stellplätze und bessere Rad- und ÖV-Anbindung
  • Soziale Infrastruktur: Weitere Räumlichkeiten für betreutes Wohnen und Wohnfolgeeinrichtung mit sozialem Schwerpunkt
  • Klima und Nachhaltigkeit: Entwicklung der Goethesiedlung zu einem Pilotquartier der Pionierstadt Salzburg
  • Nächster Schritt: Einleitung eines mehrphasigen Vergabeverfahrens für Baurechte
  • Bürgerbeteiligung: Zukunftstag im Frühling, projektbezogene Anlaufstelle wird eingerichtet

Ab sofort in der Stadt:Bibliothek spielerisch forschen, entdecken und tüfteln

10.03.2025

Spürnasenecke und MINT-Workshops erweitern dort jetzt das Angebot

Die Stadt:Bibliothek Salzburg wird jetzt auch ein Hotspot für junge Entdecker:innen und technikbegeisterte Jugendliche! Mit den neuen Spürnasenecken-Workshops für Kinder von sechs bis zehn Jahren sowie der kostenlosen Workshop-Reihe „MINTeinander mehr entdecken“ für Jugendliche von neun bis 18 Jahren gibt es jetzt spannende Möglichkeiten, Naturwissenschaft und Technik spielerisch zu erforschen.

Spürnasenecke: Experimente für kleine Forscher:innen

Die Spürnasenecke ist ein kreativer Mitmachbereich, in dem Kinder einmal im Monat spannende Experimente durchführen. Ob Wasser, Eis, Farben oder die eigene Wahrnehmung – hier wird spielerisch entdeckt, gerätselt und geforscht.

Die nächsten Termine & Themen (jeweils 14.30 – 16 Uhr, 3. OG Stadt:Bibliothek Salzburg – leider alle bereits ausgebucht, neue Termine folgen in Kürze):

  • 20. März 25: Licht & Farben – Welche Farben stecken eigentlich in einem schwarzen Stift? Wir zerlegen Farben in ihre Bestandteile
  • 10. April 25: Unsere Sinne – Sehen, fühlen, riechen: Ein Workshop über unsere Wahrnehmung

Alter: 6 – 10 Jahre | Teilnehmer:innen: max. 10 Kinder | Anmeldung: via Anmeldeformular auf der Website der Stadt:Bibliothek.

MINTeinander mehr entdecken“ – High-Tech-Workshops für Jugendliche

Junge Tüftler:innen zwischen 9 und 18 Jahren können sich in der Workshop-Serie „MINTeinander mehr entdecken“ ausprobieren und wertvolle Erfahrungen sammeln. In interaktiven Kursen lernen sie unter Anleitung von Expert:innen zu programmieren und mit High-Tech Maschinen zu arbeiten, machen sich mit KI, Augmented Reality, Fotografie und Podcasting vertraut.

Programmvorschau:

  • Fotografie-Workshop (14. März 25): Kamera, Studio, Bildbearbeitung – alles an einem Nachmittag
  • Hacker School Coding Day (11. April 25): Programmieren mit Microbits, KI und Scratch
  • Podcasting (15. Mai & 11. September 25): Deinen eigenen Podcast produzieren
  • Escape Fake – AR-Workshop (2. Oktober 25): Fake News durch Augmented Reality entlarven.
  • KI-Basiswissen: Alltagstaugliche Einführung in die Welt der Künstlichen Intelligenz.
  • Makerspace (monatliche Workshops): 3D-Druck, Lasercutten, Schneideplotten, CNC Fräsen und mehr.

Bürgermeister Bernhard Auinger betont: „Ich freue mich, dass die Stadt:Bibliothek diese innovativen Angebote bereitstellt und damit eine wichtige Rolle in der Bildungslandschaft Salzburgs übernimmt. Gerade in einer Zeit, in der digitale und technische Kompetenzen immer wichtiger werden, ist es entscheidend, Kindern und Jugendlichen schon früh den Zugang zu diesen Themen zu erleichtern. Mit Angeboten wie diesen schaffen wir eine Umgebung, in der spielerisch gelernt, ausprobiert und experimentiert werden kann. Unser Ziel ist es, Wissen auf unterhaltsame und zugängliche Weise zu vermitteln und damit auch Begeisterung für Zukunftsthemen zu wecken.“

„MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – alles Bereiche, die unsere Zukunft maßgeblich gestalten. Bibliotheken sind heute viel mehr als Orte der Buchausleihe, sie sind Wissenszentren, die den Forschergeist wecken und kreatives Denken fördern. Mit unseren neuen Workshops möchten wir Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit geben, naturwissenschaftliche und technische Zusammenhänge auf spielerische Weise zu entdecken. Gerade die Verbindung von Praxis und Theorie ermöglicht nachhaltiges Lernen und Begeisterung für MINT-Themen“, ergänzt Stadt:Bibliotheksleiter Helmut Windinger.

Christina Steinböck, Bibliothekarin in Ausbildung und MINT-Managerin in der Stadt:Bibliothek, fügt hinzu: „Der außerschulische Bildungsbereich wird immer relevanter, zahlreiche Institutionen investieren Ressourcen in die MINT-Bildung für Kinder und Jugendliche. Sie ermöglichen praxisnahes, kreatives Lernen und ergänzen den Schulunterricht. Außerhalb der Schule können die Teilnehmer:innen selbstwirksam ihre Aha-Momente erleben, andere Leute kennenlernen und Nachmittage verbringen, die in Erinnerung bleiben. Ein dynamische Ort wie die Stadt:Bibliothek Salzburg ermöglicht eine niederschwellige Teilnahme, die sich an alle Salzburger:innen richtet.“

Städtebund: Wer anschafft, muss Finanzierung sicherstellen

03.03.2025

Vorsitzender Auinger: Gemeinsam mit Bund und Ländern Weichen für Zukunft stellen

Das am Donnerstag vorgestellte Regierungsprogramm betrifft mittel- und unmittelbar auch Städte und Gemeinden. Das zweite verpflichtende Kindergartenjahr, die schulische Freizeitbetreuung, Pflege, Infrastruktur und Digitalisierung sind wichtige Themen, bei denen die Finanzierung gesichert sein muss. Der Städtebund will gemeinsam mit Bund und Ländern die Weichen stellen.

Bürgermeister und Städtebund-Salzburg Vorsitzender Bernhard Auinger sagt: „Städte, Kommunen und Bürger:innen haben große Hoffnung, dass die neue Regierung die dringenden Herausforderungen rasch angeht. Gerade für die Kommunen und Städte ist eine klare Aufgabenverteilung und eine Entflechtung der Finanzströme unerlässlich. Es freut mich auch, dass beim Thema Digitalisierung ein Zahn zugelegt werden soll. Ich werde die Bundesregierung aber nicht an den Worten, sondern an den Taten messen. In den Bereich Wohnen, Bildung und Kinderbetreuung, aber natürlich auch der Pflege und Infrastruktur erwarte ich mir, dass wir als Kommunen und Städte von der neuen Bundesregierung nicht nur gehört, sondern miteingebunden werden. Es gilt, gemeinsam die Weichen für die Zukunft zu stellen.“

Fairer Finanzausgleich

Positiv vermerkt Auinger, dass den Gemeindefinanzen ein eigener Abschnitt gewidmet und der kommenden neuen Bundesregierung die prekäre Lage der Städte und Gemeinden bewusst sei. Eine Reform des Finanzausgleiches habe aus Sicht der Städte und Gemeinden ganz klar dem Grundsatz zu entsprechen, dass mit der Aufgabe auch die entsprechenden finanziellen Mittel verbunden sind. Städtebund-Salzburg Geschäftsführer Martin Floss dazu: „Es braucht eine klare Aufgabenverteilung und eine Entflechtung der Finanzströme. Stichwort: aufgabenorientierter Finanzausgleich.“

Zweites Gratiskindergartenjahr

Vorhaben im Bereich Elementarpädagogik wie das verpflichtende zweite Gratiskindergartenjahr (für Vierjährige), die stufenweise Gruppenverkleinerung, die kostenlose gesunde Jause sowie qualitative Anforderungen an die Pädagogik könnten Städte und Gemeinden „keinesfalls ohne vollständigen Kostenersatz stemmen“, so Auinger.

Kommune nur Schulerhalter

Eine Aufgabendefinition der Gemeinden als Schulerhalter im Bereich der Pflichtschulen werde ausdrücklich begrüßt und entspreche einer langjährigen Forderung des Städtebundes, erklärt Auinger. Assistenz- und Freizeitpädagogik seien nämlich „keine Aufgaben der Städte und Gemeinden als Schulerhalter“. Diesbezüglich vereinbarte Reformen wurden bis dato aber nicht umgesetzt. Ziel der Kommunen: Die Gemeinde kümmert sich ums Haus und alles, was für einen reibungslosen Betrieb am Schulstandort notwendig ist. Bund und Land sorgen für Pädagogik, Betreuung und Verwaltung. „Die Umsetzung dieser Reform ist eine der zentralen Forderungen des Städtebundes an die neue Bundesregierung“, betont Vorsitzender Auinger.

Soziale Absicherung

Im Bereich Soziales, etwa der „Sozialhilfe NEU“, dürfe nicht vergessen werden, dass Bund und Länder zwar Gesetzgeber, die Kommunen im Wege eines Kostenschlüssels aber auch Mitzahler seien. Dies gelte auch für Senioreneinrichtungen, die durch demografische Entwicklung, Steigerung von Pflegebedarf, Qualitätsstandards, Dokumentationspflichten, Personalmangel und mehr gefordert sind.

Digitalisierung forcieren

Die Entbürokratisierung und Digitalisierung der Verwaltung ist ein gemeinsames Ziel. Die Beschleunigung von Bauverfahren, die in den eigenen Wirkungsbereich der Gemeinden fallen, ist allerdings nur möglich, wenn die Gesetzgeber von Bund und Ländern – es gibt neun unterschiedliche Baurechte – mit den Gemeinden an einem Strang ziehen. In dieser Kernkompetenz der Gemeinden sei eine Einbindung in Reformüberlegungen essenziell. Auch das Ziel, dass bis 2030 jede Person in Österreich eine ID-Austria besitzen soll, bedeute einen personellen und administrativen Aufwand für die Registrierungsbehörden in den Gemeinden, den es abzugelten gilt.

Einmalförderung reicht nicht

Die finanziellen Auswirkungen der vielfältigen Infrastruktur-Pläne, etwa zur Steigerung der Energieeffizienz von Gebäuden, zur Errichtung neuer und Sanierung bestehender Sportstätten, zum Ausbau des Mikro-ÖVs, zur Attraktivierung der Ortskerne usw. können noch nicht beziffert werden. Allfällige Vorgaben und Umsetzungsmaßnahmen sind eng mit den Städten und Gemeinden abzustimmen. „Mit Einmalförderungen zur Errichtung der Infrastruktur im Sinne von Investitionszuschüssen kann keinesfalls das Auslangen gefunden werden, wenn die Kommunen dann für den Erhalt und den laufenden Betrieb verantwortlich sind“, sagt Auinger.