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Stadtsiegel in Gold für Brigitte Höfert

03.03.2025

Auinger: „Ihre Arbeit ist ein Mahnmal gegen das Vergessen und für eine demokratische Gesellschaft!“

Für ihr unermüdliches Engagement in der Gedenkarbeit hat Salzburgs Stadtoberhaupt Bürgermeister Bernhard Auinger am Mittwoch, 26. Februar 2025, Brigitte Höfert das Stadtsiegel in Gold verliehen. Die feierliche Zeremonie fand im Beisein von Stadtpolitik, ihrer Familie, Freund:innen und Mitstreiter:innen im Schloss Mirabell statt.

Brigitte Höfert hat sich über Jahrzehnte hinweg für die Aufarbeitung der NS-Geschichte und das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus eingesetzt. Besonders hervorzuheben ist ihr Engagement für die Goldegger Deserteure, darunter ihr Vater Karl Rupitsch. Diese sechs Männer hatten sich 1944 dem NS-Regime widersetzt und waren aus der Wehrmacht geflohen. Am 2. Juli 1944 stürmten 1000 SS-Männer und 60 Gestapo-Beamte den Ort Goldegg, um die Deserteure zu fassen. Dabei kamen insgesamt 14 Menschen ums Leben. Auch Rupitsch wurde gefasst und später im KZ Mauthausen ermordet. Jahrzehntelang blieb das Gedenken an diese Opfer in der Region aus.

Trotz Widerständen initiierte und finanzierte Höfert 2014 einen Gedenkstein mit den Namen der Getöteten, um ihre Geschichte sichtbar zu machen. Gegen den ursprünglichen Widerstand lokaler Institutionen konnte der Stein schließlich auf dem Gelände des Gesundheitszentrums der ÖGK aufgestellt werden. Seither wird jedes Jahr am 2. Juli eine Gedenkfeier abgehalten.

Einsatz gegen das Vergessen

„Brigitte Höfert hat mit beeindruckender Konsequenz und großem persönlichen Einsatz dafür gesorgt, dass das Gedenken an die Opfer des NS-Regimes nicht in Vergessenheit gerät. Ihre Arbeit ist ein wichtiges Mahnmal gegen das Vergessen und für eine demokratische, weltoffene Gesellschaft. Die Stadt Salzburg verneigt sich vor ihrem Lebenswerk“, betonte Bürgermeister Bernhard Auinger in seiner Laudatio. Brigitte Höfert bedankte sich mit emotionalen Worten: „Ich hätte mir das nie erträumen lassen. Diese Würdigung ist mir tief in die Seele und ins Herz gegangen.“ Und sie ergänzte: „Die Stadt hat die NS-Zeit vorbildlich aufgearbeitet. Ich habe keinen Vortrag des Stadtarchivs dazu ausgelassen.“

Vita Brigitte Höfert

Brigitte Höfert wurde am 29. April 1941 in Goldegg im Pongau als uneheliche Tochter von Maria Hölzl und Karl Rupitsch geboren. Im Alter von fünf Wochen kam sie zu ihren Zieheltern Anna und Peter Gassner nach Bischofshofen, wo sie eine liebevolle Kindheit erlebte. Nach dem Besuch von Kindergarten, Volks- und Hauptschule absolvierte sie eine Lehre als Bürokauffrau und arbeitete anschließend im Kupferbergbau Mitterberg. Später zog sie nach Lend, wo sie als Sekretärin im Personalbüro der Salzburger Aluminium AG (SAG) tätig war. Nach der Geburt ihrer zwei Kinder widmete sie sich ihrer Familie. Nach dem Tod ihres Mannes Heribert Höfert im Jahr 1978 nahm sie ihre berufliche Tätigkeit bis zu ihrer Pensionierung wieder auf.

Höfert-Preis für forschende Schüler:innen

Neben ihrer Gedenkarbeit rief Höfert 2020/21 den „Brigitte-Höfert-Preis“ ins Leben, der Schülerinnen und Schüler der 8. bis 13. Schulstufe für Projekte zu Widerstand und Zivilcourage im historischen sowie gegenwärtigen Kontext auszeichnet. Der mit 1.000 Euro dotierte Preis wurde bereits vier Mal vergeben.

Ganztägige Schülerbetreuung vor ungewisser Zukunft

03.03.2025

Die ganztägige Schülerbetreuung (GTS) im Land Salzburg steht aufgrund ausbleibender Mittel und notwendiger Reformen seitens des Bundes vor einem erheblichen Finanzierungsproblem, das von Land und Kommunen nicht gestemmt werden kann. Allein im Jahr 2025 fehlen in Salzburg rund vier Millionen Euro für den laufenden Betrieb. Da die Gemeinden im Sinne der Eltern und Kinder bis jetzt in einen stetigen Ausbau von Betreuungsgruppen investiert haben, steht das System angesichts ausbleibender Bundesmittel nun vor dem Kollaps.

Die Finanzierung der GTS ist derzeit über das Bildungsinvestitionsgesetz (BIG) geregelt. Da es durch dieses Gesetz im Vergleich zur vorherigen Bund-Länder-Vereinbarung (Artikel 15a) zu massiven Verschlechterungen gekommen ist, wurde eine Übergangsregelung ausverhandelt. Während bis 2016 bundesweit noch rund 100 Millionen Euro pro Jahr für die GTS zur Verfügung gestellt wurden, sind es jetzt lediglich nur mehr 33 Millionen Euro. Durch die Möglichkeit, auf nicht verbrauchte Rücklagen aus der 15a-Vereinbarung zurückgreifen zu können, konnte die Finanzierung im Land Salzburg bis dato sichergestellt werden. Da diese Mittel nun erschöpft sind, stößt das System an seine Grenzen. Hinzu kommt, dass es in den letzten Jahren zu einem großen Ausbau der GTS kam.

Rückzug des Bundes nicht akzeptabel

„Wir haben intensiv auf eine neue und nachhaltige Lösung dieser Problematik gedrängt, die durch die Einführung der Pädagogischen Assistenz auch im Rahmen des Finanzausgleichs verankert und vom Bildungsministerium noch vor der Nationalratswahl vorgelegt wurde. Die Umsetzung wurde jedoch durch Partikularinteressen verhindert. Aufgrund der angespannten Budgetlage von Land, Stadt und Gemeinden wird die Abwälzung der Kosten vonseiten des Bundes zwangsläufig zu einem Ausbaustopp und im schlimmsten Fall zu einer Reduktion der GTS-Plätze führen. Angesichts des weiterhin großen Bedarfs und der Zusicherung der Finanzierung im Rahmen des Finanzausgleichs ist der Rückzug des Bundes hier nicht akzeptabel“, erläutern Bildungslandesrätin Daniela GutschiGemeindeverbands-Präsident Manfred Sampl und Städtebund-Präsident Bernhard Auinger.

Die ganztägige Schülerbetreuung ist ein Salzburger Erfolgsmodell. Alleine die Ausbauzahlen der letzten Jahre belegen den großen Bedarf. „Mit dieser Maßnahme können wir die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wesentlich verbessern und eine bestmögliche Betreuung von Schülerinnen und Schülern, mit Lernteilen und Freizeitaktivitäten, sicherstellen“ so Gutschi.

Thema rasch angehen

„Die Gemeinden und Städte kämpfen derzeit damit, ausgeglichene Budgets zu erstellen. Den Wegfall der Bundesfinanzierung in der GTS können wir daher nicht stemmen und brauchen eine gemeinsame und im Sinne der Kinder auch nachhaltige Lösung. Aus diesem Grund muss die neue Bundesregierung zeitnah dieses Thema angehen und mit den Ländern und Gemeinden eine tragfähige Lösung für die Absicherung der Zukunft der GTS erarbeiten“, erklären Sampl und Auinger.

Übergangslösung nötig

„Bis zur Umsetzung muss es in einem ersten Schritt zu einer Übergangslösung und damit verbundenen bundesseitigen Mittelaufstockung im Rahmen des BIG kommen. Unser mittelfristiges Ziel muss es sein, die GTS auf neue Beine zu stellen und das System in einem neuen Gesetz oder einer neuen Art 15a-Vereinbarung zu regeln. Ansonsten sehen wir den Erhalt und vor allem den Ausbau dieses Erfolgsprojekts massiv gefährdet“ so Sampl, Auinger und Gutschi abschließend.

Lehrlingsoffensive der Stadt Salzburg: Setz dir ein Denkmal!

26.02.2025

Auinger: „Aufnahme von 20 Lehrlingen im ersten Jahr“

Auf Plakaten mit Sprüchen wie „Es wird dir eine nice Lehre sein“, „Gönn dir faire Bezahlung“ und „Play Hard Score Harder“ wirbt die Stadtverwaltung derzeit um Lehrlinge. Ziel der Offensive ist es, als attraktive Arbeitgeberin jungen und ambitionierten Talenten vielfältige Ausbildungsmöglichkeiten zu bieten und die dringend benötigten Fachkräfte von morgen auch über die Lehrzeit hinaus zu binden. Die Lehrlingsausbildung wird dabei in den nächsten Jahren spürbar ausgebaut. Im ersten Jahr werden 20 Lehrlinge ausgebildet.

Bürgermeister Bernhard Auinger betont die Bedeutung dieser Initiative: „Nachdem ich selbst eine Lehre absolviert habe, freut es mich sehr, dass die Stadt aktiv in die neue Lehrlingsoffensive startet. Mit mehr als 150 Berufsbildern bieten wir eine breite Palette an Ausbildungsmöglichkeiten und attraktiven Zukunftsperspektiven. Wir brauchen motivierte junge Menschen, die mit ihrer Energie und ihrem Engagement dazu beitragen, unsere Stadt am Laufen zu halten und weiterzuentwickeln. Die Stadt Salzburg ist ein verlässlicher und moderner Arbeitgeber, der jungen Menschen eine faire Bezahlung, gute Rahmenbedingungen und vielseitige Karrierechancen bietet.“

Perspektiven für die Fachkräfte von morgen

Die Stadtverwaltung, mit ihrem unverzichtbaren und vielfältigen Aufgabengebiet, kann und wird ein breites Spektrum an Lehrberufen anbieten. So werden beispielsweise die Berufsbilder Verwaltungsassistent:in, Tischler:in, Maler:in oder Gärtner:in vermittelt. Als inklusiver Leitbetrieb und Menschenrechts-Stadt legt die Stadt auch einen Fokus auf die Inklusion von Menschen, um durch angepasste Ausbildungsmodelle die berufliche Teilhabe zu fördern.

Magistratsdirektor Maximilian Tischler hebt hervor: „Diese Lehrlingsoffensive ist ein wichtiger Meilenstein für die Zukunft unserer Stadtverwaltung. Wir wollen junge Menschen fördern und ihnen nicht nur eine fundierte Ausbildung, sondern auch eine langfristige Perspektive bieten. Unsere erfahrenen Mitarbeiter:innen werden als Ausbilder:innen ihre Expertise weitergeben und so dazu beitragen, die Fachkräfte von morgen auszubilden.“

Faire Bezahlung – für alle Lehrberufe gleich!

Die Stadt setzt zudem auf ein standardisiertes Gehaltsschema, das alle Lehrlinge – unabhängig vom Berufsfeld – gleichberechtigt entlohnt. Der Verdienst steigt mit jedem Lehrjahr und beginnt im ersten Lehrjahr bei 1.109 Euro (ab 1.1.2025).

Lehrlingsbeauftragter der Stadt, Rados Nedic dazu: „Es ist wirklich beeindruckend, wie viele junge Talente sich in den verschiedensten Bereichen bereits bei uns beworben haben. Wir setzen alles daran, ihnen nicht nur eine herausragende Ausbildung zu bieten, sondern auch eine positive, motivierende Atmosphäre zu schaffen. Neben fachlicher Expertise legen wir großen Wert auf den Austausch untereinander. Dabei fördern wir nicht nur die fachliche, sondern auch die persönliche Weiterentwicklung – mit Teamaktivitäten, spannenden Projekten und der Möglichkeit, eigene Ideen einzubringen.“

Die Eckdaten:

  • Bewerbungsfrist: 31.3.2025
  • Lehrbeginn: 1.9.2025