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Neues aus der
digitalen und richtigen Welt

TriBühne Lehen verwandelt sich ab heute in ein Experimentier- und Mitmachlabor

13.11.2023

Auinger: „MakerDays sind für den Bildungs- und Wissensstandort Salzburg enorm wichtig!“

Drei Tage lang dreht sich ab heute Do, 9. November 23 alles um das kreative Selbermachen und digitale Gestalten – die TriBühne Lehen verwandelt sich für die Maker Faire Salzburg samt Side-Events in ein Experimentier- und Mitmachlabor.

Eröffnet wurde das Festival für Inspiration, Kreativität und Innovation heute Früh mit einem umfangreichen Angebot bei den School MakerDays, das über 300 Schülerinnen und Schüler zum Eintauchen in traditionelles Handwerk und digitale Zukunftstechnologien einlädt. „Die MakerDays sind für den Bildungs- und Wissensstandort Salzburg enorm wichtig, weil sie Wissenschaft, Innovation und Technik zum Angreifen, Experimentieren und Selbermachen anbieten. Bei den Veranstaltungen School MakerDays, dem MakerSalon und der Maker Faire ist für alle Generationen etwas dabei, gerade das macht dieses Erfolgsformat so einzigartig. Speziell für die Schüler:innen ist es enorm spannend, die interaktiven Stationen selbst zu erleben und eigene Ideen umsetzen zu können. Die Veranstaltungen sind wertvolle und innovative Investitionen in die Zukunft, die wir natürlich weiterführen wollen. Vielen Dank an die vielen Kooperationspartner, ohne die diese Events nicht möglich wären!“, hielt der für Schulen und Kultur zuständige Vizebürgermeister Bernhard Auinger in seiner Eröffnungsrede fest.

An diesem Pop-up-Lernort werden in den nächsten zwei Tagen etwa Spiele zum Thema Nachhaltigkeit oder Mini-Computer programmiert, Textilien upgecycelt und Anhänger graviert, Werkstücke aus Stein und Holz gefertigt, Roboter zum Leben erweckt, Elektrogeräte zerlegt und deren Bauteile bestimmt, eine Rube Goldberg-Maschine gebaut mit Materialien aus der Rumpelkammer oder es wird physikalischen Fragestellungen beim Experimentieren nachgegangen.

Ziel der School MakerDays ist das Begeistern junger Menschen für technische Berufe sowie das Fördern der Kreativität, die als Schlüsselkompetenz für Innovationen unabdingbar ist.

Höhepunkt des Festivals ist die Maker Faire Salzburg, die übermorgen Sa, 11. November 23 bereits zum vierten Mal in Salzburg stattfindet und Maker aus ganz Österreich und dem benachbarten Ausland zum Ausstellen ihrer Projekte und Ideen einlädt. Besucher:innen aller Altersgruppen können an rund 40 Stationen nicht nur über verschiedene Erfindungen staunen, sondern auch vieles selber ausprobieren und gestalten. So wird beispielsweise gemeinschaftlich ein 3D-Drucker zusammengebaut und im Anschluss unter den Teilnehmenden verlost, Drohnen werden durch einen Parcours geflogen, Schmuck aus Elektroschrott gefertigt, Spielfiguren gedrechselt, Seile gedreht, gelötet, programmiert, gedruckt und gewerkt. Im MakerSalon berichten Expert:innen bei Kurzvorträgen von den Potenzialen des Makings.

Maker Faire Salzburg ist eine unabhängig organisierte Veranstaltung unter der Lizenz von Maker Media, Inc. Die Veranstaltung wird ebenso wie die vorab stattfindenden School MakerDays finanziell von Stadt und Land Salzburg getragen. Umgesetzt wird die Maker Faire Salzburg von Veranstalter Verein Spektrum und Initiatorin/Koordinatorin Julia Eder. Partnerin ist die Stadt:Bibliothek.

Maker Faire Salzburg: Sa, 11. November 2023 | 10 bis 18 Uhr,
MakerSalon: Sa, 11. November 2023 | 10.30 bis 12.15 Uhr
School MakerDays: Do, 9. und Fr, 10. November 2023 | 9 bis 12.15 Uhr
Veranstaltungsort: TriBühne Lehen, Tulpenstraße 1, 5020 Salzburg
Eintritt frei! Details: www.makerdays.at
Kontakt: Julia Eder, info@makerdays.at, 0664/3426738

Gratis-Schulschwimmkurse – Medaillenverleihung

06.11.2023

Neuer Rekord: Mehr als 1.300 Kinder lernen schwimmen

Rund 700.000 Menschen in Österreich – das sind acht Prozent der Bevölkerung – können nicht schwimmen. Jedes Jahr ertrinken hierzulande rund 40 Menschen. Besonders betroffen sind Kinder: Jedes zehnte Kind kann nicht schwimmen. Ertrinken ist nach Verkehrsunfällen bei ihnen sogar die zweithäufigste Unfalltodesart. Angesichts dieser alarmierenden Tatsache hat die Stadt Salzburg im Herbst 2020 eine wichtige Initiative gestartet – den Gratis-Schwimmunterricht für alle Kinder der zweiten Volksschulklassen in der Stadt Salzburg. Im Schuljahr 2023/24 sind 64 Klassen mit über 1.300 Schülerinnen und Schüler dabei – das ist ein neuer Höchstwert. Die ersten von ihnen haben den Schwimmkurs jetzt absolviert und erhalten dafür Medaillen. Der für Sport, Kultur, Bildung und Wissen zuständige Vizebürger-meister Bernhard Auinger hat sie ihnen am Mo, 6. November im AYA-Hallenbad an der Alpenstraße überreicht und über dieses wichtige Vorzeigeprojekt informiert.

Österreichweit einzigartiges Projekt

Das Schulschwimm-Projekt wurde 2019 mit dem ambitionierten Ziel gestartet, dass jedes Kind in der Volksschule schwimmen lernen soll. Nach dem Start 2019 und coronabedingten Ausfällen in der Saison 20/21 konnte das Projekt seit dem Schuljahr 2021/22 wie geplant durchgeführt werden. Seit Herbst 2021 haben bereits 2.400 Kinder die Gratis-Schwimmkurse absolviert. „Dieses Projekt ist einzigartig in Österreich. Wir hoffen, dass viele Städte und Kommunen unserem Beispiel folgen und auch der Bund bei der Finanzierung derartiger Projekte finanziell mit an Bord kommt. Denn je früher Kinder schwimmen lernen, umso wirkungsvoller können wir den Tod durch Ertrinken vermeiden“, so Auinger.

Trotz Sperre Paracelsusbad: Alle Kurse finden statt

Trotz der vorläufigen Schließung des Paracelsusbades können dieses Schuljahr alle geplanten Schwimmkurse der zweiten Volksschulklassen in der Stadt Salzburg bis Jahresende stattfinden. Lediglich sechs Schulklassen müssen ins AYA-Bad ausweichen. Selbst wenn das Paracelsusbad wegen der festgestellten baulichen Mängel noch länger geschlossen bleiben müsste, gäbe es noch freie Termine im Hallenbad an der Alpenstraße. Damit ist garantiert, dass auf jeden Fall bis zum Frühjahr alle Kurse abgehalten werden können.

Die Erfahrung aus vier Jahren zeigt, dass es außerdem hilft, den Nachwuchs schon in jungen Jahren zu animieren, sich sportlich zu bestätigen. Jeder, der Kinder hat, weiß aber auch, dass im Wasser der Spaß nicht zu kurz kommen soll. Dem können die Kids am besten nachgehen, wenn sie schon in frühen Jahren gut schwimmen können. Damit ist auch eines gewährleistet: Dass tragische Unfälle im Wasser vermieden werden können und sich auch die Eltern weniger Sorgen machen müssen. Die Gesamtkosten für dieses lebenswichtige Projekt betragen gerechnet ab dem Schuljahr 2021/22 rund 130.000 Euro.

„Wir wollen, dass jedes Kind so früh wie möglich schwimmen lernt – ungeachtet der Einkommensverhältnisse seiner Eltern. Ein großes Dankeschön allen Beteiligten für die professionelle Arbeit, vor allem den Projektpartnern, dem Neuen Verband der Schwimmvereine in Salzburg, der Österreichischen Wasserrettung, der Bildungsdirektion Salzburg und dem Club Aktiv Gesund sowie dem städtischen Sport-Team!“, so Auinger abschließend.

Archivmaterial der HOSI Salzburg in den Händen des Hauses der Stadtgeschichte

06.11.2023

Salzburg ist reich an Geschichte. Auch die queeren Bewegungen sind Teil davon und sollen ausführlich erforscht werden. Eine erste Sammlung von Plakaten und Publikationen von der Menschenrechtsorganisation HOSI Salzburg, der Homosexuellen Initiative, wurden dem Haus der Stadtgeschichte als Archivmaterial übergeben.

Am 3. November übergab die HOSI Salzburg dem Stadtarchiv Salzburg, das sich als „Gedächtnis der Stadt“ versteht, ein erstes Konvolut ihrer Plakate die nun fachgerecht aufbewahrt, erschlossen und zugänglich gemacht werden.
Damit soll die Grundlage für die Dokumentation der queeren Geschichte Salzburgs geschaffen werden.

Vizebürgermeister Bernhard Auinger ist stolz über diese Übergabe und betont: „Der Stadt ist gelebte Vielfalt ein großes Anliegen. Im Monat der Vielfalt stehen etwa jedes Jahr die positive Wahrnehmung und Förderung von Vielfalt im Mittelpunkt. Mit der Übergabe von Materialien der HOSI an das Stadtarchiv ist nun auch ein erster wichtiger Schritt getan, dass die Geschichte der Lebensumstände und Schicksale homosexueller Menschen Eingang in die Stadtgeschichte findet.“

Zur Geschichte der Homosexualität in Salzburg
Die Geschichte der Homosexualität in Salzburg liegt weitgehend im Dunklen. Im Mittelalter waren homosexuelle Menschen auf dem Gebiet des heutigen Österreich Verfolgung ausgesetzt, in der Frühen Neuzeit war bis 1787 sogar die Todesstrafe vorgesehen. 1852 wurde die „Unzucht mit Personen desselben Geschlechts“ als Verbrechen im Strafgesetzbuch kodifiziert. Der im § 129 Ib festgelegte Strafrahmen betrug bis zu fünf Jahre schweren Kerkers.
Die Strafverfolgung gleichgeschlechtlicher Sexualität erreichte in Österreich während der NS-Herrschaft ihren grausamen Höhepunkt. Wie die Recherchen des Salzburger Zeithistorikers Gert Kerschbaumer ergaben, liefen am Landesgericht Salzburg gegen 338 Personen, darunter sechs Frauen, Verfahren nach § 129 Ib des nach wie vor gültigen österreichischen Strafrechts.
Die betreffenden Gerichtsakten wurden in den 1990er Jahren mit der Begründung, sie seien nicht archivwürdig, vernichtet, sodass die konkreten Hintergründe ihrer Verhaftungen nicht mehr eruiert werden können. Im Rahmen des Kunstprojekts „Stolpersteine“ erinnern derzeit zehn Steine an Männer, die aufgrund ihrer Homosexualität vom NS-Regime ermordet wurden.
1971 endete zwar das Totalverbot von Homosexualität in Österreich, nicht jedoch die Diskriminierung gleichgeschlechtlicher Lebensweisen im Strafrecht. Sondertatbestände (z. B. gleichgeschlechtliche „Unzucht“ mit Jugendlichen oder Werbung für „Unzucht“ mit Personen des gleichen Geschlechts) wurden zum vermeintlichen Schutz der Gesellschaft vor einer nach wie vor als „unzüchtig“ angesehenen Sexualität geschaffen. 2002 wurde auch der letzte Straftatbestand vom Verfassungsgerichtshof als verfassungswidrig erkannt und aufgehoben.

Leiterin des Hauses der Stadtgeschichte Sabine Veits-Falk sieht in dieser Zusammenarbeit Chancen, um die Geschichte der Salzburger Queeren-Bewegung besser aufzuarbeiten: „Als nächsten Schritt werden wir Interviews mit queeren Menschen führen, die bereit sind, über ihre Lebensgeschichten und -erfahrungen in Salzburg Auskunft zu geben. Damit schaffen wir weitere Quellen für eine hoffentlich zeitnahe wissenschaftliche Auseinandersetzung.“

1980 Gründung der HOSI
Um sich gezielt für die Gleichstellung und Entdiskriminierung von homosexuellen Menschen in Salzburg einzusetzen, wurde 1980 der Verein HOSI (Homosexuelle Initiative) Salzburg gegründet. Die Menschenrechtsorganisation versteht sich als Teil der queeren Gemeinschaft Salzburgs und als „Kompetenzzentrum für sexuelle, geschlechtliche und romantische Vielfalt in Stadt und Land Salzburg sowie dem angrenzenden Bayern und Oberösterreich“. Unter dem Motto „es ist normal, verschieden zu sein“ engagiert sich die HOSI für Respekt gegenüber und Akzeptanz von vielfältigen Lebensweisen. Allgemeines Vereinsziel ist die Enttabuisierung des Themas Homosexualität. Mit Slogans wie: „es ist normal, verschieden zu sein“ soll ein demokratiepolitischer Prozess angestoßen oder gelenkt werden, der zur sogenannten „Normalisierung der Gesellschaft“ führen soll, in der Minderheiten nicht (mehr) diskriminiert werden.

Geschäftsführerin der HOSI Salzburg Conny Felice freut sich auf die wissenschaftliche Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv und betont: „Eine Aufarbeitung wird zum besseren Verständnis der schwierigen Lebensumstände queerer Menschen beitragen. Der Blick in die Vergangenheit ist wichtig, um die Gründungsleute der HOSI zu ehren – denn ohne sie würde es die HOSI von heute nicht geben. Die HOSI Salzburg ist weit über Österreich hinaus zu einem Leuchtturmprojekt geworden. Mit unserer aktiven Teilhabe am gesellschaftlichen Leben tragen wir zu einem respektvollen miteinander bei.“

Die Vereinsarbeit erfolgt überwiegend ehrenamtlich und der Verein ist grundsätzlich basisdemokratisch organisiert. Die HOSI Salzburg versteht sich als überparteilich und überkonfessionell. Der Verein bietet insbesondere Beratung für Lesben, Schwule und Transgender und deren Angehörige an und stärkt durch Workshops und Schulungen die Sozialkompetenzen von Jugendlichen und Erwachsenen.

Um der Diskriminierung von queeren Menschen in der Stadt Salzburg entgegenzuwirken und sich zu einer Vielfalt zu bekennen, setzt die Stadt Salzburg auch auf gezielte Aktionen im öffentlichen Raum wie etwa 2015 mit der Anbringung von Ampelfiguren, die homo- und heterosexuelle Liebe symbolisieren, oder seit 2021 mit Regenbogenzebrasteifen.