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Kulturfondspreise 2022: Kunst und Forschung im Rampenlicht

06.12.2022

Die Sitzplätze im Solitär der Universität Mozarteum waren praktisch bis auf den letzten Platz gefüllt, der Feier-Abend wieder kurzweilig und spannend: Am Freitag, 2. Dezember 2022, überreichte Vizebürgermeister Bernhard Auinger die Kulturfondspreise der Stadt Salzburg für außergewöhnliche Leistungen auf den Gebieten der Kunst und Wissenschaft.

„Die Freude ist groß, dass wir nach den Pandemiejahren die Preise des Kulturfonds heuer endlich wieder im Rahmen eines Festabends überreichen können.“, betonte der Kulturressortchef. „Gemeinschaftliche Erlebnisse braucht es gerade jetzt mehr denn je. Und mit gutem Grund hat das Kuratorium den Schwerpunkt beim Hauptpreis für Kunst und Kultur diesmal den Schwerpunkt auf Jugendkultur bzw. Jugendkunst gelegt. Mein Dank und herzliche Glückwünsche an alle heute Ausgezeichneten – sie alle prägen und gestalten die Kultur- und Wissensstadt Salzburg beispielhaft mit.“

Dagmar Aigner, Leiterin der Abteilung 2 – Kultur, Bildung & Wissen und Geschäftsführerin des Kulturfonds, verwies in ihrer Eröffnungsrede zunächst auf Karl Valentin und sein berühmtes Zitat: „Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit“. Diese Arbeit mit ausdauernder Energie und Kreativität, schöpferischem Wollen und Neugier zu leisten, das zeichne auch 2022 alle Preisträgerinnen und Preisträger aus. Kunst und Forschung in ihren vielfältigen Formen seien notwendig und wesentlich für jede Gesellschaft. Denn klar sei: „Kunst ist nie nebensächlich, Wissenschaft ist nie nebensächlich“.

Das – auch altermäßig – bunt gemischte Publikum spendete ausgiebigen Beifall und konnte die Ausgezeichneten und ihre Werke wieder in pointierten Videoportraits von Schaller08 kennenlernen. Für wunderbare musikalische Umrahmung des Festabends sorgten der virtuose 15-jährige Flötist Fabian Egger – Studierender am Leopold Mozart Institut für Begabungsförderung an der Uni Mozarteum – begleitet von Livia Hollo am Flügel, und das Streichquartett des FSOA Female Symphonic Orchestra Austria. Den gemeinsamen Ausklang mit Stärkung am Buffet nutzten Gäste und Preisträger:innen für angeregten Austausch.

Preisträgerinnen und Preisträger 2022

In der Sparte Kunst und Kultur, in diesem Jahr mit Fokus auf Jugendkultur und Jugendkunst, vergab die Jury den Internationalen Hauptpreis an Cornelia Böhnisch und Katharina Schrott (Dotierung 12.000 Euro). Sie leiten seit 2018 gemeinsam das Toihaus Theater und prägen mit ihrer sinnlichen künstlerischen Handschrift das Kinder- und Jugendtheater in der Salzburger sowie in der internationalen Kulturlandschaft.

Mit dem Salzburgpreis (Dotierung 10.000 Euro) wurde Robert Pienz geehrt. Unter seiner Leitung hat sich das Schauspielhaus Salzburg seit 20 Jahren zum größten freien Theater Österreichs und wichtigem Knotenpunkt in österreichischen und europäischen Theaternetzwerken entwickelt. Die mit dem Salzburgpreis verbunden Förderpatenschaft (Dotierung 4.000 Euro) widmet Robert Pienz zu gleichen Teilen den jungen Theaterschaffenden Daniela Meschtscherjakov und Benjamin Blaikner.

Der Förderpreis für Kunst und Kultur (dotiert mit 6.000 Euro) ging an die Musikerin und Dirigentin Silvia Spinnato, Gründerin und Leiterin des Female Symphonic Orchestra Austria – FSOA. Mit ihrem rein weiblichen Orchester widmet sie sich erfolgreich der Wiederentdeckung und Aufführung von Werken aus der Feder von Komponistinnen der Klassik und Romantik.

Die bildende Künstlerin Gertrud Fischbacher und der Multimedia-Experte Marius Schebella erhielten den Förderpreis für Wissenschaft und Forschung (Dotierung 6.000 Euro). Seit 2019 untersuchen sie als Kollektiv die Verbindung von Textil und Sound und erkunden darin neue Ausdrucksmöglichkeiten, die in Ausstellungen, Performances und Installationen zum Erleben und Erfahren einladen.

Der Förderpreis für ein Kinder- und Jugendprojekt wurde für das Projekt „Klima-Zeitreise“ der Montessori Volksschule Nonntal vergeben (Dotierung 6.000 Euro). Angelika Wimmer-Schaffer und die Kinder ihrer 4. Klasse (Jahrgang 21/22) entwickelten gemeinsam mit Regisseurin Caroline Richards und Perkussionist Robert Kainar ein eigenes Musiktheater, das zum Schulschluss im Juli 2022 zur Aufführung kam.

Archivleiter Peter F. Kramml würdig in „Unruhestand“ verabschiedet

02.12.2022

Bürgergarde marschierte nach Vortrag auf – Auinger: „Große Ära ging zu Ende“

Eigentlich war am Mittwochabend, 30. November 2022, ja „nur“ ein Vortrag zur Entwicklung der Salzburger Universität von Peter. F. Kramml angekündigt. Tatsächlich aber marschierten eine Abordnung der Salzburger Bürgergarde und viele Honoratior:innen auf, um dem kürzlich in den Ruhestand getretenen Leiter des Salzburger Stadtarchivs die Ehre zu erweisen.

Bedeutende Forschungseinrichtung

Ressortchef Vizebürgermeister Bernhard Auinger sprach davon, dass eine große Ära zu Ende gegangen sei. Er wünschte Nachfolgerin Sabine Veits-Falk weiterhin viel Erfolg und hob Krammls immer erfrischenden, stets „trockenen Humor“ hervor. Magistratsdirektor Max Tischler betonte, Kramml habe das Stadtarchiv „zu einer über die Stadtgrenzen hinaus bedeutenden Forschungseinrichtung gemacht“ und als Vielschreiber schon 1993 bei seiner Bewerbung mit einem 13-seitigen Werkverzeichnis geglänzt. Abteilungschefin Dagmar Aigner meinte, er sei „eben nie mit dem zweitbesten Ergebnis zufrieden gewesen.“ Als weitere Gratulanten stellten sich u.a. Bgm. a.D. Heinz Schaden, Alt-Rektor Heinrich Schmidinger, Prof. Erich Marx, Direktor Oskar Dohle und weitere Vertreter:innen von Archiven, Museen und der Universität ein.

Ehrensalutschüsse vorm Haus

Unter dem Kommando von Albert Schempp gab die Bürgergarde der Stadt Salzburg drei Ehrensalutschüsse mit ihrem Geschütz vorm Haus der Stadtgeschichte in der Glockengasse ab und überreichte Kramml ihre Goldene Medaille. Á propos Auszeichnungen: 2017 war der nunmehrige „Unruheständler“ mit dem Ehrenring der Universität in Gold ausgezeichnet worden. Dieser Tage erhält er den Rupert- und Virgilorden in Gold vom Erzbischof verliehen.

Nachfolgerin Sabine Veits-Falk würdigte Kramml als Mitbegründer und langjährigen Obmann der „Freunde der Salzburg Stadtgeschichte“. Er habe sprichwörtlich „ein Gedächtnis wie ein Elefant“ und in über 20 Jahren Tätigkeit mehr als 50 Bücher, fünf Beihefter und 70 Sammelbände herausgegeben, darunter das Großprojekt „Die Stadt Salzburg im Nationalsozialismus“.

Vortrag: „Vom Plan einer Landesuniversität im 15. Jahrhundert zur staatlichen Universität Salzburg“

In seinem Abschiedsvortrag widmete sich der Stadtarchivar Peter F. Kramml dem Thema „Stadt und Universität“, jenen zwei Polen zwischen denen sich sein eigenes Berufsleben in den letzten mehr als 40 Jahren abgespielt hatte.

Ausgehend vom 400-Jahr-Jubiläum der Paris-Lodron-Universität beleuchtete er erste Gründungsversuche einer Salzburger Universität im 15. Jahrhundert und dann die erfolgreiche Gründung der Benediktiner-Universität unter Erzbischof Paris Lodron. Dabei hatte er vor allem die Auswirkungen auf die Stadt im Fokus: Mitten im Stadtraum entstand ein neues Universitätsviertel und auch zahlreiche Kollegien, also Wohnhäuser für Studenten, wie zum Beispiel das Rupertinum.

Einst Universität mit eigenen Rechten

Die Universität war damals ein nicht dem Stadtgericht unterstehender Sonderrechtsbereich, da dem Rektor das Straf- und Zivilrecht über alle Studenten, Professoren und anderen Universitätsangehörigen zukam, was immer wieder zu Spannungen führte. Und die große Zahl der Studierenden – im 18. Jahrhundert kam, so wie auch heute, ein Student auf sieben Einwohner:innen – war auch ein beachtlicher Wirtschaftsfaktor.

Nach der Aufhebung der Universität im Jahr 1810 waren es daher auch immer wieder Vertreter der Stadt, die beim Kaiser und den Regierungsstellen auf eine Wieder- oder Neuerrichtung der Salzburger Universität pochten. Die Meinungen über die Form spalteten aber im „Kulturkampf“ unversöhnlich die Befürworter einer katholischen Universität und jene, die eine staatliche „wertfreie“ Hochschule verwirklicht sehen wollten.

Verwaltungsassistent:innen: Was lange währt, wird endlich gut

22.11.2022

Auinger: „Direktor:innen an Salzburger Pflichtschulen können aufatmen“

„Ich bin sehr optimistisch, dass die Verwaltungassistent:innen in den Pflichtschulen der Stadt Salzburg mit Jänner 2023 ihren Dienst antreten können. Die Ausschreibung für neun administrative Verwaltungsassistent:innen ist aktuell im Laufen“, zeigt sich Bürgermeister-Stv. Bernhard Auinger zufrieden. „Seit mehr als drei Jahren bemühe ich mich um eine Lösung in dieser Frage. Das ist nun endlich gelungen. Dafür möchte ich mich auch beim Land und dem Bürgermeister bedanken“.

Die Pandemie und der steigende bürokratische Arbeitsaufwand hätten verdeutlicht, wie dringend eine Verwaltungsunterstützung für die Direktor:innen der Salzburger Pflichtschulen ist. „Wir haben bereits 2019 auf die Notwendigkeit reagiert und gemeinsam mit dem Land fünf Dienststellen für Verwaltungsassistenz finanziert. Obwohl wir als Schulerhalterin nicht verantwortlich sind, haben wir diesen dringend notwendigen ersten Schritt gesetzt“, sagt Auinger.

Für das Schuljahr 2023/2024 übernimmt die Stadt Salzburg nun ein Drittel der Kosten, den Rest müssen sich Bund und Land Salzburg aufteilen. Nach zähem langen Ringen könnten nun die Direktor:innen der anderen Pflichtschulen aufatmen: „Was lange währt, wird endlich gut“, so Auinger.